Denervierung lindert Knieschmerzen
Die Denervierung am Knie zählt zu den minimal-invasiven Verfahren der modernen Gelenktherapie, um Beschwerden – insbesondere nach einer eingesetzten Knieendoprothetik – in den Griff zu bekommen.
„Mit dieser Behandlungsform haben wir unser Spektrum noch einmal erweitert“, erklärt Dr. Dirk Luther. Der Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie führt aus, dass vor einer Denervierung allerdings die Ursachen für chronische Knieschmerzen wie z. B. mechanische Beeinträchtigungen oder gar Infektionen diagnostiziert werden sollten. „Häufig sind andere Behandlungsmaßnahmen erforderlich, die die Ursache beseitigen können. Nur wenn keine Ursache gefunden werden kann oder die notwendige Therapie aus anderen Gründen nicht möglich ist, wird auf die Denervierung zurückgegriffen“, sagt der Leiter der Fachklinik.
Bei dieser Behandlungsmethode wird an drei Stellen kniegelenknah die Schmerzweiterleitung unterbrochen. Mit einer hochmodernen Radiofrequenzelektrode werden die Nervenfasern, die zum Knie führen und dort Schmerzen verursachen, vorübergehend unterbrochen. Das funktioniert insbesondere auch bei Patienten, die trotz eines künstlichen Kniegelenks weiter über Beeinträchtigungen klagen. Im Gegensatz zu aufwendigen Wechseloperationen dauert dieser Eingriff etwa 30 Minuten. Anschließend kann bis zu zwei Jahre sogar Schmerzfreiheit oder aber eine deutliche Schmerzreduktion erzielt werden. „Damit erlangen die Patienten einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität“, sagt Dr. Andreas Nürnberger, Oberarzt und Leiter der Sektion Endoprothetik, der mit seiner Expertise das Team um Dr. Luther seit Mitte letzten Jahres bereichert.
„Der Eingriff kann ambulant oder in besonderen Fällen kurzzeitig stationär erfolgen“, so Dr. Luther, „ob eine Narkose erforderlich ist, wird im Einzelfall entschieden.“