Kliniken geht das Geld aus
„In der Bundesrepublik droht bei den Krankenhäusern eine Insolvenzwelle ungeahnten Ausmaßes“, macht Marienkrankenhaus-Geschäftsführer Jürgen Beyer keinen Hehl daraus, dass aufgrund der unzureichenden finanziellen Unterstützung durch Bund und Länder viele Kliniken vor dem Aus stehen.
Zu einem Gedankenaustausch trafen sich die Schwerter Stadtspitze um Bürgermeister Dimitrios Axourgos, Erster Beigeordneter Tim Frommeyer und Bau- und Planungsdezernent Christian Vöcks mit Jürgen Beyer, Verwaltungsleiter Patrick Kruscha sowie den Ärztlichen Leiter der Klinik, PD Dr. Thomas W. Spahn.
Nach der Corona-Pandemie würden die Fallzahlen rund acht bis zehn Prozent unter dem Vor- Covid 19-Niveau liegen. „Das bedeutet zehn Prozent weniger Erlöse. Hinzu kommen gestiegene Sach- und Dienstleistungen, Steigerungen bei den Energiekosten. Nicht einmal die Tarifsteigerungen – immerhin zehn bis 16 Prozent – werden bei den Personalkosten wie in der Vergangenheit ausgeglichen“, unterstrich der Klinikgeschäftsführer, dass Gesundheitseinrichtungen nicht einfach im Gegenzug die eigenen Preise anheben dürfen. Die Mehrausgaben aus dem laufenden Betrieb zu erwirtschaften, sei deshalb nicht möglich.
Aufgrund der prekären Situation geschehe in Schwerte Historisches: Zum ersten Mal in der Geschichte des Marienkrankenhauses wird am Ende eines Geschäftsjahres ein Defizit stehen. „Allein das macht ja deutlich, wie schwierig die Lage ist. Ich werde gerne in den Gremien wie auf der nächsten Bürgermeisterrunde das Thema aufgreifen“, versprach Axourgos Unterstützung.
Der Standort sei in Schwerte zwar gesichert. Das Wie entscheide aber der Abschluss der Krankenhausrahmenplanung. „Es sieht gut aus. Aber das letzte Wort haben Bezirksregierung und das Ministerium in Düsseldorf“, lobte Beyer das transparente, offene Verfahren sowie das Ergebnis, das ohne den Zusammenschluss des Marienkrankenhauses mit weiteren Klinikträgern aus der Region zur Kath. St. Paulus Gesellschaft so nicht hätte umgesetzt werden können.