Dr. Moritz Upmeyer im Ruhestand
Es soll nicht despektierlich klingen: Aber Dr. Moritz Upmeyer ist in Schwerte bekannt wie ein bunter Hund. Als ärztlicher Leiter der Notaufnahme des Marienkrankenhauses war „Uppi“, wie er im Kolleg:innen-Team liebevoll genannt wird, gefühlt stets zur Stelle. Ob schwere Verletzung oder kleines Wehwehchen – der gebürtige Dortmunder widmete sich seinen Patient:innen immer mit dem gebotenen Ernst, Fingerspitzengefühl und mit dem ein oder anderen Witz – so er denn angebracht war.
„Dr. Moritz Upmeyer war der Fels in der Brandung. Auch wenn es hektisch wurde, hat er immer den Überblick behalten“, berichtet Marco Wilke, Leiter des pflegerischen Bereichs der Zentralen Notaufnahme. Direkt, streitbar, kommunikativ, ehrlich. „Dr. Upmeyer ist das Aushängeschild unserer Abteilung. Gefühlt jede Schwerterin und jeder Schwerter hatte schon einmal mit ihm zu tun; er ist überall bekannt“, so Wilke. Schließlich sind innerhalb seiner 40 Jahre und 3 Monate währenden Dienstzeit als Arzt zig Zehntausende Patient:innen von ihm betreut und behandelt worden. „Das Marienkrankenhaus hat Dr. Moritz Upmeyer viel zu verdanken. Auf ihn war immer Verlass. Er arbeitete stets nah am Menschen und stand für seine Abteilung und vor allem für seine Patient:innen immer ein“, berichtet Geschäftsführer Jürgen Beyer.
Nach dem Abitur ging der Gelobte ins Ausland. Er studierte in Nord-Frankreich in Caen Medizin – auf Französisch. „Nach dem Abschluss habe ich dort noch ein Jahr in der Uniklinik in der Kinderklinik gearbeitet“, blickt der Mediziner zurück. 1983 kehrte Dr. Upmeyer familiärbedingt zurück. Er zog nach Schwerte, kümmerte sich um seinen Vater, heiratete, Kind eins kam, dann Kind zwei. Parallel ging es beruflich weiter im Evangelischen Krankenhaus – in der Chirurgie. Bei Prof. Dr. Rainer Labitzke machte er seinen Facharzt, wurde Oberarzt und operierte. „Wir wurden sofort ins kalte Wasser geschmissen. Es war anstrengend, aber wir haben viel gelernt“, zieht Dr. Upmeyer ein Vergleich zu heute, „das war eine andere Welt“. Diese veränderte sich in der Schützenstraße mit der Schließung der Chirurgie. 2006 wechselte der heute 67-Jährige ins Marienkrankenhaus zur Goethestraße, um als Leitender Arzt die Notaufnahme zu führen. Bis Ende Dezember. Dann ist Schluss.
„Ich freue mich auf mehr Zeit, mehr Urlaub, aufs Golfen, Wandern, Skifahren, Radfahren, auf den Garten, den Hund, meine Enkelkinder und die Familie“, macht Dr. Upmeyer allerdings noch nicht ganz Schluss. Er hat versprochen, in einer Praxis in Dortmund Vertretungsdienste zu übernehmen.
Und wie geht es in der Notaufnahme weiter? Mit einem ebenfalls bekannten Gesicht. Dr. Nina Hilburg-Eull tritt in die Fußstapfen von Dr. Moritz Upmeyer. Nachdem sie bei Dr. Upmeyer ihnen Facharzttitel erworben hatte, wechselte sie in die Notaufnahme einer Klinik nach Castrop-Rauxel. Jetzt kehrt sie auf Betreiben ihres Ausbilders und Mentors zurück.