Studenten als Localhero im Notarztwagen
Bei jungen Fußballern heißt es, sie müssen spielen, spielen, spielen, um die nächsten Karriereschritte zu gehen. Für Mediziner bedeutet dieses Prinzip übertragen Praxis, Praxis, Praxis.
So können ab sofort Medizin-Studierende der Universität Witten/Herdecke auf dem Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) des Rettungsdienstes Schwerte mitfahren. Möglich wird diese Kooperation durch die enge Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr Schwerte, den Marienkrankenhaus, dem leitenden Notarzt des Kreises Unna, David Ammon, sowie dem Schwerter Hausarzt Dr. Lucas Bisplinghoff.
Die Studierenden sind Teil des vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projektes Localhero, welches den ärztlichen Mangel auf dem Land schon während des Studiums bekämpfen möchte. Neben dem regelmäßigen Einsatz in einer Landarztpraxis können die Studierenden nun immer samstags mit dem Notarzt und der Feuerwehr mitfahren und die Rettungseinsätze begleiten.
„Dadurch machen die jungen Leute schon früh wichtige Erfahrungen im medizinischen Bereich. Da die Ausbildung in Witten/Herdecke durch das praxisorientierte Studium in Witten/Herdecke direkt vom ersten Semester an gilt, sind die Studierenden in Anamnese und körperlicher Untersuchung ausreichend geschult und vorbereitet“, erklärt Dr. Bisplinghoff, der neben seiner hausärztlichen Tätigkeit in Schwerte noch wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Allgemeinmedizin und ambulante Gesundheitsversorgung (iamag) der Universität Witten/Herdecke ist.
Als Projektleiter von Localhero stellte er den Kontakt zu Wilhelm Müller, Leiter der Feuerwehr Schwerte, Moritz Steffan, Abteilungsleiter Rettungsdienst, und dem Marienkrankenhaus her. „Die Studierenden freuen sich schon sehr, die Stadt Schwerte sowie die Schwerter Krankenhauslandschaft kennen zu lernen“, bedankt sich Dr. Bisplinghoff bei den Kooperationspartnern für die Unterstützung.
„Für uns als Klinik sehen wir die Chance, durch die Kooperation schon früh Studierende an unser Haus binden, nach dem Abschluss des Studiums vielleicht für unsere Ärzteteams gewinnen und insgesamt für das Thema Notarztversorgung begeistern zu können“, hat David Ammon, der für das Marienkrankenhaus hauptamtlich die Notarztdienste koordiniert, das Gewinnen von Nachwuchskräften fest im Blick.